Der Montag danach… Der Superbowl LIX ist Geschichte, genauso wie es nach der Niederlage in Görlitz vermutlich auch die Hoffnungen auf den Klassenerhalt des RSV in der Oberliga Sachsen sind. Und während die Waschmaschine fleißig ihre Runden dreht und versucht, die Trikots wieder möglichst harzfrei und sauber zu bekommen, fassen wir gemeinsam das gestrige Spiel der Bierstadthelden in Görlitz zusammen.
Es war wieder einmal Sonntagsspieltag – lieben wir – und um 17 Uhr erfolgte in der Jahnsporthalle Görlitz der Anpfiff zum Spiel des Tabellen-10. gegen den 12. aus Radeberg, die vorher durch sieben Punkte voneinander getrennt waren. Eine große Chance, den Rückstand zu verkürzen und nach der Niederlage im Hinspiel lag der Fokus der Mannschaft von Trainer Dennis Käppler insbesondere auf den beiden gegnerischen Akteuren im linken und mittleren Rückraum, beim Namen sind das Matyas Burda und Florian Weickelt. Dieser Plan mit einer 5:1-Deckungsvariante ging aber insofern so gar nicht auf, dass die ersten sechs Treffer der Gastgeber genau durch diese Spieler erzielt werden konnten.
Offensiv dauerte es wieder gut vier Minuten, bis Franz Bellmann den ersten Treffer für die Männer in blau erzielen konnte, doch danach schien sich der Knoten etwas gelöst zu haben. Mit hohem Tempo und der gelungenen Integration von Jendrik Zimmermann am Kreis, der den erkrankten Jasper Mandalka ersetzte, konnten die Gäste Schritt halten und die eigenen Defizite in der Abwehr ausgleichen. Diese zeigten sich auch kurz vor dem Halbzeitpfiff nochmal, als Burda bei nur wenigen verbleibenden Sekunden im Alleingang durch die „Defense-Reihe“ marschieren und den Treffer zum 19:17-Pausenstand erzielen konnte.
Coach Käppler zeigte sich in der Kabine natürlich unzufrieden mit der Abwehr und seine Ansprache zeigte zunächst Wirkung: Nur ein Gegentreffer in den ersten sechs Minuten und im Angriff schlug nun die Stunde von Karl Bundtke, der in wahrer Quarterback-Manier die Verantwortung übernahm, Bälle verteilte oder selbst zunächst zum 20:20-Ausgleich einnetzte. Das Blatt hätte sich nun wenden können, doch es geschah genau andersrum: der hart erarbeitete Ausgleich war nach einer Serie an Fehlern schnell wieder in die Ferne gerückt. Innerhalb von zwei Minuten stand es 24:20.
Grund genug, eine Auszeit zu nehmen, um diesen herben Nackenschlag verarbeiten und sich wieder neu sortieren zu können. Und Karl Bundtke hatte noch lange nicht fertig: ob in den Winkel, mit oder ohne Blockberührung, er hielt sein Team bis zum 26:24 nach 43 Minuten im Spiel. Es folgte jedoch die vorentscheidende Phase dieses Spiels: mit drei Zeitstrafen (inklusive einem Wechselfehler) in den nächsten zehn Minuten schwächte sich der RSV zu sehr. Das gab den Gastgebern die Möglichkeit, mehrmals auch aufs leere Tor erfolgreich zu sein und den Spielstand auf 34:25 zu schrauben. Das letzte Aufbäumen der Bierstädter kam dann zu spät, mit 38:34 war nach 60 Minuten auch diese Niederlage besiegelt.
Jetzt erwartet die 1. Männer des RSV erst einmal die vierwöchige Winterpause – natürlich nur, was die Spiele betrifft. Während mancher Spieler versuchen wird, seine Blessuren auszukurieren, werden sich dennoch alle gemeinsam zum Training in der Halle treffen, um sich auf die letzten fünf Spiele der Saison vorzubereiten. Freuen können sich Radeberger Fans auf den 8. März: dann nämlich gibt der unangefochtene Tabellenführer der HSG Freiberg seine Visitenkarte in der BSZ-Halle ab. Einer wird dann jedoch nicht mehr für den RSV auflaufen: Philipp Daferner verlässt Dresden und somit leider auch unseren Verein. Wie gerne hätten wir dich mit einem Sieg verabschiedet, dennoch wünschen wir Dir an der schönen Ostsee Alles Gute!
Der Kader des RSV: Rathmann, Wagner – Richter (1), F. Bellmann (3), Daferner (5), Zimmermann (4) Stein (2), Würfel (4), Kempe, Dorschner (2), Jung (2/2), Bundtke (8), Haufe (3)