5 3 3 4 – das ist nicht etwa die Geheimzahl meiner EC-Karte oder der PIN für mein Handy, sicherlich kommt diese Zahlenkombination auch irgendwo in Pi vor, aber in diesem Fall handelt es sich jeweils um die Tordifferenz, mit denen die letzten vier Spiele für die 1. Männer des Radeberger SV verloren gingen. Klingt jeweils nicht nach viel, ist auch in Wirklichkeit nicht viel, wenn man weiß, wie schnell es im Handballsport gehen kann. Und dennoch hieß der Sieger am gestrigen Samstag erneut nicht Radeberg, sondern diesmal SG Germania Zwenkau. Schauen wir uns den Verlauf der Partie etwas genauer an:
An diesem traumhaft sonnigen Adventswochenende hieß es Kellerduell um 18 Uhr in der Stadthalle Zwenkau. Das Plakat in der Stadt wies noch extra darauf hin, diesen Termin nicht zu vergessen! Der Tabellen-11. Zwenkau gegen den 12. aus Radeberg: das versprach vor allem Spannung, wie sich später herausstellen sollte aber nicht immer handballerischen Hochgenuss. Aus der Bierstadt reisten 14 Spieler an, darunter das Torhütergespann Diedrich und Hampel, die sonst in der zweiten Mannschaft für Paraden sorgen, nun aber dankenswerter Weise für das verhinderte Stamm-Duo der „Ersten“ einsprangen.
Das Spiel verlief über die gesamte erste Halbzeit hinweg vollkommen ausgeglichen. Nachdem die ersten vier Tore für die Gäste aus dem Rückraum erzielt werden konnten, gestaltete Zwenkau die Abwehr offensiver, worauf sich die Fehlwurfquote von diesen Positionen erhöhte und auch technische Fehler sich untermischten. Die Torerfolge wurden nun vermehrt über die Außenpositionen, insbesondere auf der rechten Seite, und den Kreisläufer erzielt. Defensiv machten die Männer um Coach Dennis Käppler ihre Arbeit ordentlich und Danny Diedrich konnte auch einige Bälle entschärfen, sodass folgerichtig ein 13:13-Unentschieden zum Halbzeitpfiff auf der Anzeigetafel stand.
Der Beginn des zweiten Spielabschnitts ließ die Partie dann allerdings in eine Richtung verlaufen, wie es die mitgereisten Fans aus Radeberg in letzter Zeit leider zu oft erleben mussten. Begleitet wurde das von unverständlichen Entscheidungen der Schiedsrichter, welche in einer trotz der Brisanz in der Tabelle absolut fair geführten Partie teilweise selbst die Fassung verloren und Spieler völlig ohne Grund anschrien. Im Torabschluss scheiterten die Gäste gerade in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff des Öfteren am Zwenkauer Hüter, was dessen Vorderleute beim 17:14 mit dem ersten 3-Tore-Rückstand für Radeberg bestraften. Die Bierstädter fingen sich dann im Angriffsspiel wieder, ließen in dieser Phase aber in der Defensive die letzte Konsequenz vermissen, wobei auch das Umstellen der Deckungsformation nicht den erhofften Erfolg brachte.
Waren es doch in der ersten Halbzeit insgesamt 13 Gegentore, hatte Zwenkau nach nur 15 Minuten in der zweiten Hälfte bereits 11 weitere Treffer für sich verbucht. Beim Stand von 25:22 für die Gastgeber nahm deren Trainer dann eine Auszeit, die sich mit drei Toren in Folge reichlich bezahlt machte. Neun Minuten vor Schluss waren die Männer des RSV also mit sechs Treffern in Rückstand geraten, die letzte Auszeit von Dennis Käppler war die logische Konsequenz. Aufgeben wollte sich sein Team noch lange nicht und nach einem Hattrick für weiß-blau keimte sechs Minuten vor Schluss beim 28:25 nochmal Hoffnung auf, die Heimreise doch nicht mit leeren Händen antreten zu müssen. Man hatte ja eben gesehen, wie schnell ein Vorsprung anwachsen und schrumpfen kann. Doch aus der finalen Aufholjagd wurde nichts: zwei Zeitstrafen, zwei Ballverluste und ebenfalls zwei Fehlwürfe waren schlichtweg zu viel und machten die eigenen Ballgewinne zunichte.
Mit dem 31:27 Endstand stand also fest, dass der RSV die Hinrunde in der Oberliga Sachsen mit nur einem Punkt auf der Habenseite und ohne Sieg abschließen würde. Das ist die harte Realität und daran kann man nichts schönreden. Was man aber machen kann ist, sich am Montag zum nächsten Training einzufinden und mit den Erkenntnissen aus Zwenkau weiter daran zu arbeiten, diesen verdammt dicken Bock endlich umzustoßen. Die Rückrunde wird noch vor der Weihnachtspause eingeläutet: am kommenden Samstag müssen die Bierstadthelden beim Mit-Aufsteiger in Limbach-Oberfrohna antreten, gegen den zum Saisonauftakt vor stimmungsvoller Kulisse ein Unentschieden gelang. Für dieses Auswärtsspiel wird ein Bus organisiert, für den ihr euch über die sozialen Kanäle noch anmelden könnt. Wir freuen uns auf alle, die mit uns gemeinsam das Spieljahr 2024 abschließen wollen!
Für den RSV liefen auf: Diedrich, Hampel – Richter (4), Würfel (3), Mandalka (2), Masula (3), F. Bellmann (3), Daferner (3), Guhrenz, Stein (1), Kempe, Dorschner (6/2), Jung (2/2), T. Bellmann