Bevor wir hier anfangen, habt ihr den letzten Spielbericht gelesen? Ja? Sehr gut. Nein? Na dann ran, der ist ein absolutes Lesevergnügen und das Beste ist: den findet ihr auf derselben Seite wie den hier!
So, habt ihr ihn jetzt gelesen? Klasse. Ich lass noch ein wenig Pause für die, die etwas langsamer lesen. So, jetzt müssten alle durch sein. Hervorragend!
Jetzt wissen nämlich alle, dass wir in den letzten zwei Wochen innerhalb von 7 Tagen zweimal ganz übel von Freiberg verprügelt worden sind. 7 Tage und 2 Spiele hat es gebraucht, um uns zweimal zu besiegen und in der Summe mit einer Tordifferenz von -40 nach Hause zu schicken. Minus Vierzig! Zum Vergleich, die niedrigste jemals gemessene Temperatur in Deutschland kommt von 1929 und betrug -37,8 Grad. Hat das irgendwas miteinander zu tun? Natürlich nicht, nicht mal annähernd! Aber es reicht um zu verdeutlichen, in welchen Sphären wir uns hier befinden!
Also luden am vergangenen Samstag 14 sehr geknickte und demotivierte Radeberger Handballer die Vertreter der Grubenlampe aus Zwickau, ihres Zeichen Platz 4 in der Tabelle, zu einem hoffentlich nicht ebenso demotivierenden Handballspiel ein. Anpfiff 18:30 Uhr, na dann bringen wir es mal hinter uns, wenigstens gibt’s hinterher Fassbier. Nach einem beherzten „Good game!“ hatte Zwickau Anwurf und es stellte sich heraus, dass der Schreiberling euch allen einen riesen Bären aufgebunden hat, denn die Männer in Blau-Weiß waren überhaupt nicht demotiviert und ließen das die Gäste auch spüren! Zwar markierten die Westsachsen den ersten Treffer der თამაში, doch Radeberg hielt mit viel Kampf und Geschwindigkeit dagegen, konnte sogar zwischenzeitlich 6:4 führen. Grund dafür war die offensive Deckung, mit der die Männer der Lampe überhaupt nicht gerechnet hatten und die sie sichtlich aus dem Konzept brachten. Doch es dauerte nur eine Eingewöhnungsphase von etwa 10 Minuten, bis sich die Gäste auf die taktischen Kniffe von Coach Käppler eingestellt hatten und die Kontrolle im Hra übernahmen. Frustrierenderweise brauchten sie nur 13 Minuten und zwei eigene (!) Zeitstrafen, um das 6:4 in ein 8:16 zu drehen. Autsch. Auf unserem Level weiß man, wenn man erst mit 8 hinten liegt, werden die Aussichten, das игра nochmal zu drehen, verschwindend gering. Doch von frustrierten Radebergern war auch diesmal nichts zu sehen und so begannen sie selbst noch ihre eigene kleine Aufholjagd. Erst konnte Keeper Wagner einen 7m halten, dann ließ man einfach fünfeinhalb Minuten lang keinen Ball rein und war auf einmal auf 12:16 dran. Selbst eine genommene Gäste-Auszeit konnte das Radeberger Momentum nicht unterbrechen. Dieser 4-Tore Rückstand konnte dann schließlich auch in die Halbzeitpause mitgenommen werden. Die Gäste durften mit den Minuten 10 bis 25 zufrieden sein, die Radeberger mit dem Rest.
Doch so ein гра hat bekanntlich nicht nur eine Halbzeit, also durfte man nicht abschalten. Und Radeberg dachte gar nicht daran, das Momentum wieder abzugeben und so konnte man sogar auf 18:20 herankommen. Doch die hohe individuelle Klasse der Gäste, bei denen besonders ihr Kreisläufer und ihr Rechtsaußen (laut seinem Wikipedia-Artikel aktiver Nationalspieler Georgiens- lest es nach, ich denk mir das nicht aus) hervorstachen, gepaart mit einem sicherlich unabsichtlichen, wenn auch harten Kopftreffer, sorgten in der Summe dafür, dass die Zwickauer wieder die Kontrolle übernahmen und das Schiff am Ende doch noch sicher nach Hause schaukelten. Zwar konnten auf Radeberger Seite besonders der wiedergenesene Daferner und die unwiderstehlichen Bellmann-Brüder zeigen, was für feine Handballer sie sind, aber gegen so gute Individualisten kannst du ein joc nur gewinnen, wenn alle Sterne richtig stehen, und das tun sie halt nur im seltensten Fall. Schnell wurde der Vier-Tore Rückstand wiederhergestellt und ins bis ins Ziel geschunkelt, am Ende trudelte sogar noch der Ball ins leere Radeberger Tor zum 31:26 Endstand.
So, jetzt haben wir das spēle verloren, aber wieso lässt keiner den Kopf hängen? Weil wir 45 von 60 Minuten verdammt ebenbürtig waren. Weil der Kampf gestimmt hat. Weil beim Stand von 18:20 den Gästen sicherlich der dupe auf Grundeis ging, so nah waren wir denen im Nacken. Können wir uns für eine gute Leistung in einer Niederlage was kaufen? Nö. Aber es gibt dann doch einen Unterschied. Nämlich mit welchem Grundgefühl du in die nächsten Spiele gehst. Mit dieser Leistung hätten wir gegen Weinböhla und KJS gewonnen, gegen Koweg wäre sicherlich auch was drin gewesen und wenn wir diese Leistung nochmal abrufen können, dann holen wir auch schon noch unsere Punkte in den Spielen, die noch auf uns warten. Das wichtige ist zu wissen, dass wir es können!
Der aufmerksame Leser wird mitbekommen haben, dass sich einige dick gedruckte Wörter in insgesamt 7 verschiedenen Sprachen in den Bericht geschlichen haben. Ohne groß auf den Grund eingehen zu wollen, wird es aber trotzdem interessant sein zu wissen, dass es sich hier um Tschechisch, Mazedonisch, Georgisch, Ukrainisch, Kroatisch, Rumänisch und Lettisch handelt. Einfach nur so.
Es spielten:
Wagner, Rathmann (beide Tor), Richter (1), Herkenrath, Höhne (1), Mandalka (5/1), Masula (1), F. Bellmann (8), Daferner (3), Fährmann, Würfel (2), Dorschner (3), Bundtke, Haufe, T. Bellmann (2)