Am Samstagabend stand für die Radeberger Handballer das erste Saisonspiel in der (seit dieser Saison neu benannten) Oberliga Sachsen an. Gleich am ersten Spieltag kam es zum Aufsteigerduell gegen den amtierenden Meister der Verbandsliga West vom BSV Limbach-Oberfrohna. Die Gäste aus dem Chemnitzer Umland, die sich nach drei Aufstiegen in Folge in der Sommerpause mit hochkarätigen Neuzugängen verstärkt hatten, reisten mit voller Mannstärke nach Radeberg. Auch Heimtrainer Dennis Käppler konnte auf den kompletten Kader zurückgreifen, der im Vergleich zum letzten Jahr um die Neuzugänge Karl Bundtke und Karl Jung ergänzt wurde.
Das Spiel begann und von der ersten Minute an war jedem einzelnen auf Radeberger Seite anzumerken, dass man sich für die monatelange Schufterei belohnen wollte, hatte man doch noch die deutliche Auftaktniederlage im letzten Sachsenliga-Jahr vor zwei Jahren in Görlitz in Erinnerung. Die Abwehr um Jasper Mandalka und Franz Bellmann im Mittelblock zeigte sich hellwach und aggressiv, letzterer markierte nach einem schnellen Durchbruch das erste Tor der neuen Saison (was er sicherlich gerne mit einer Kiste vergelten wird). In der Folge setzte Spielmacher Florian Höhne im Angriff immer wieder die Rückraumschützen Franz Bellmann und Markus Dorschner in Szene, der bei seinem ersten Auftritt nach fast einjähriger Verletzungspause spielte, als wäre er nie weggewesen.
Auch die Gäste fanden schnell ins Spiel und waren vor allem über den Rückraum erfolgreich. Auf der anderen Seite spielte man die Angriffe geduldig zu Ende und konnte sich auch dank der treffsicheren Außen Tobias Haufe und Philipp Richter auf 10:7 absetzen (20.). Die Gäste hielten mit all ihrer Erfahrung dagegen und so wurden beim Stand von 14:12 für die Heimmannschaft die Seiten gewechselt.
In der zweiten Hälfte knüpfte man zunächst an die starke erste Halbzeit an, aber auch der Limbacher Torhüter Danino Schön kam nun ins Spiel und konnte einige Radeberger Würfe entschärfen. Der 3-Tore-Vorsprung hielt bis in die 40. Minute (18:15), doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bis sich beim Stand von 21:19 (46.) Adam Habarta leider so schwer verletzte, dass er nicht weiterspielen konnte. Wir wünschen gute und schnelle Besserung!
Trotz eines stark haltenden Jakob Wagner im RSV-Tor, der einen Wurf sogar fangen konnte, zeigten die Gäste nun ihre spielerische Klasse und kamen Tor um Tor heran. Der RSV nahm die teils harte Spielweise der Gegner in Abwehr wie in Angriff voll an und war teils nur unfair zu stoppen. Die fälligen Strafwürfe verwandelte der treffsichere Karl Jung ein ums andere Mal. In der 49. Minute setzte sich Chris Guhrenz im 1 gegen 1 durch und netzte zum 24:23 ein. Es sollte die letzte Radeberger Führung in diesem Spiel bleiben.
Die Limbacher profitierten von einigen unglücklichen Wurfentscheidungen der Heimseite und kamen durch Alexander Matschos schließlich zum 26:28 (57.). RSV-Coach Käppler setzte nun alles auf eine Karte und brachte nach Auszeit den 7. Feldspieler. Mit Erfolg: Die in Überzahl erspielte Chance nutzte Philipp Daferner zum Anschlusstreffer und auf der anderen Seite parierte Jakob Wagner die freien Würfe der Gegner, sodass sich im darauffolgenden Angriff die Chance zum Ausgleich bot. Trotz Unterzahl aufgrund einer unglücklichen Zeitstrafe bewahrten die Radeberger einen kühlen Kopf und fanden wiederum den freien Mann, der von der BSV-Abwehr nur noch mit unfairen Mitteln gestoppt werden konnte. Den folgenden Siebenmeter verwandelte Karl Jung nach Doppelpass mit dem gegnerischen Torhüter zum 28:28-Ausgleich. In den verbleibenden 46 Sekunden ließ das Radeberger Abwehrbollwerk keine klare Torchance mehr zu, sodass Jakob Wagner den letzten Rückraumwurf mit der Schlusssirene lässig zur Seite parieren konnte.
Nach dieser packenden Schlussphase überwog trotz zwischenzeitlicher 4-Tore-Führung die Freude über den ersten Punktgewinn im ersten Spiel. Auf der konzentrierten Leistung mit einer geringen Fehlerquote, vor allem aber auf der mannschaftlichen Geschlossenheit lässt sich aufbauen.
Erwähnenswert ist auch die souveräne Spielleitung des Schiedsrichtergespanns, das in dieser teilweise hitzig geführten Partie die Übersicht behielt.
Schon am nächsten Samstag wollen die Radeberger Handballer im ersten Auswärtsspiel gegen den HSV Weinböhla, der mit einem Sieg beim LHV Hoyerswerda in die Saison gestartet ist, an diese Leistung anknüpfen. Anpfiff ist um 19:00 in der BSZ-Sporthalle in Meißen.
Für den RSV im Einsatz: Richter (3), Höhne (1), Mandalka, Rudolph, F. Bellmann (5), Daferner (4), Fährmann, Guhrenz (1), Herkenrath, Kempe, Dorschner (5), Jung (6/4), Rathmann, Bundtke, Haufe (3), Wagner