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Montag, 01 Mai 2023 10:34

SLM: HSG Freiberg II – Radeberger SV 25:27 (14:14)


Am Samstag stand für die erste Männermannschaft des RSV das vorerst letzte Auswärtsspiel in der
Sachsenliga auf dem Programm. Gemeinsam mit einigen treuen Schlachtenbummlern ging es
nochmal im großen Bus auf Tour zur zweiten Vertretung der Freiberger Dachse. Mit ihnen hatte man
aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen, als man sage und schreibe sieben von zehn Strafwürfen
nicht verwandeln konnte und so knapp mit zwei Toren verlor. Dem Shoppingverkehr rund um den
Elbepark war es allerdings zu verdanken, dass der Radeberger Tross erst 40 Minuten vor Spielbeginn
in der Bergstadt ankam. Die sonst übliche Vorbesprechung fiel somit erstmal flach, es ging direkt in
die Halle. Die Gastgeber waren bereits mit dem Aufwärmen beschäftigt und peitschten sich
gegenseitig ordentlich an, ging es doch für sie noch um wichtige Punkte für den Klassenerhalt.
Trotz des Chaos und der Hektik erwischten aber die Gäste den besseren Start in die Partie,
insbesondere in der Abwehr. Aus dem Positionsangriff heraus war Freiberg zu Würfen aus
schwierigen Situationen gezwungen, und sollte doch einmal ein Konter auf das Radeberger Tor
zurollen, stand da immer noch Torhüter Jakob Wagner, der von Minute eins bis 60 eine starke
Leistung bot. In der Offensive spielten die Männer von Coach John geduldig ihre Chancen heraus und
konnten sich so einen 5:11-Vorsprung nach 20 Minuten erarbeiten. So schön, wie sich dieses
Zwischenergebnis liest, so schnell war es aber auch wieder dahin, denn plötzlich wendete sich
sprichwörtlich das Blatt: Der Freiberger Keeper nagelte nun für kurze Zeit sein Tor zu und in der RSV-
Abwehr war von der zuvor gezeigten Aggressivität und Beweglichkeit nicht mehr viel zu sehen. Nach
einem 4:0-Lauf für die Gastgeber konnten sie den Schwung mitnehmen und bis zum Halbzeitstand
von 14:14 ausgleichen.
Die Pause kam für Radeberg vielleicht gerade zum richtigen Zeitpunkt und alle Bierstädter konnten
die Gelegenheit nutzen, um durchzuschnaufen und sich wieder zu sammeln. Der zweite
Spielabschnitt war dann vor allem von einer Sache geprägt – Spannung. Die Führung wechselte zu
Beginn immer wieder, das letzte Mal sah sich Freiberg jedoch beim 19:18 in der 41. Spielminute in
Front. Von dort an waren es immer wieder die Gäste, welche sich einen zwei-Tore-Vorsprung
erspielten, diesen kurz danach aber wieder einbüßten. Den letzten Ausgleich erzielten die Dachse
beim 25:25 knapp sieben Minuten vor Schluss, besonders nennenswerte Aktionen bis dahin
Fehlanzeige. Doch nun folgte mit Sicherheit der Schlüsselmoment des Spiels: nach dem 25:26 durch
Jan Schulz mussten die Radeberger zwei Unterzahlsituationen hintereinander überstehen und
schafften dies ohne einen einzigen Gegentreffer. In dieser Phase war den Gastgebern die
Verunsicherung und die Angst vor dem eigenen Fehler deutlich anzusehen, ihre Würfe blieben im
Block und an Wagner hängen, ein Strafwurf ging gar komplett neben das Tor. Tim Röseler auf Seiten
des RSV machte es zwar zunächst nicht besser und prüfte bei seinem 7-Meter ebenfalls das
Ballfangnetz hinter dem Tor, bekam aber 60 Sekunden später eine zweite Chance, die er zum 25:27-
Endstand nutzen konnte.
Nach der Schlusssirene war den Radeberger Spielern und Fans trotz des feststehenden Abstiegs die
Freude, aber auch eine große Erleichterung anzumerken, doch nochmal einen Sieg eingefahren zu
haben. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung auf der Heimfahrt und voller Vorfreude gehen
die Bierstadthelden nun in die letzte Partie der Saison, die am kommenden Samstag um 18:30 Uhr (!)
in der Radeberger BSZ-Halle angepfiffen wird. Gegner wird das Juniorteam des EHV Aue sein, welches
die Saison als Tabellenzweiter abschließen wird und heute beim 49:26-Kantersieg gegen Görlitz
gezeigt hat, dass es definitiv noch in Spiellaune ist.
Für den RSV spielten: Wagner, Diedrich – Richter (4), Sieberth, Schulz (7/3), Röseler (2/2), Masula (3),
Bellmann (2), Daferner (1), Fährmann (1), Guhrenz (2), Stein, Kempe, Dorschner (5)

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