Am Samstag traten die Bierstädter die kurze Reise in die Hauptstadt an, gegen den dort heimischen Verein KJS zu spielen. Angekommen in der Halle, wurde sich noch schnell ein Kaffee bei den Basketballern geholt, welche vorher in der Halle waren. Man war sich bewusst, dass man beim Favoriten punkten muss, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Sicherlich kein einfaches Unterfangen, denn die Hausherren stehen aktuell auf dem vierten Tabellenplatz und haben vergangene Woche bei der zweiten Vertretung von Aue gewonnen. Trotzdem hat man noch gute Erinnerungen an die Duelle in der Vergangenheit, so konnte man in der Verbandsliga sogar gegen die Dresdner gewinnen.
Zum Aufwärmen gab es dann feinsten Deutschpop auf die Ohren. Und als dann nach dem Einlaufen der Heimmannschaft vom Investor/Gründer/Besitzer des Vereins verkündet wurde, dass ein Spieler seinen Vertrag um 3 Jahre verlängert hat, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Da fühlt man sich schon ein wenig wie bei einem Aprilscherz zum 1.4.. Na ja, Glückwunsch zu drei weiteren Jahren bei dem Verein.
Vielleicht war das aber alles nur Taktik, um die Radeberger einzuschläfern? Es schien jedenfalls gewirkt zu haben. Zwar konnte man den Beginn noch offen gestalten, so stand es 2:2 nach sechs Minuten. Danach wurden jedoch die Probleme der Radeberger sichtbar. Man strahlte zu wenig Gefahr aus dem Rückraum aus und so waren die Würfe leichte Beute für den Hüter der Hausherren. Außerdem war man an diesem Tag in der Abwehr zu langsam. So konnten die Gäste ihre Führung schnell auf fünf Tore ausbauen. Beim Stand von 10:5 zog Coach John die Auszeit und versuchte seine Männer nochmal einzustimmen. Zwar kam man nun in Angriff besser zurecht, indem man die Außen ins Spiel brachte, jedoch fabrizierte man trotzdem noch zu viele leichte Fehler, welche die Hausherren in Konter ummünzten. Auch die in der letzten Woche so starken Hüter bekamen keine Hand an den Ball. Zwischenzeitlich wuchs der Rückstand bis auf 8 Tore(17:9), welchen man noch auf 18:12 bis zur Halbzeit verkürzen konnte.
Im zweiten Spielabschnitt zeigten die Radeberger sich wie ausgewechselt. Man konnte sich in der Abwehr einige Bälle erkämpfen. Durch eine offensivere Abwehrformation unterbrach man den Spielfluss der Hausherren. Im Angriff wurde indessen mit mehr Tiefe gearbeitet und die Bälle auf die guten Außen Daferner und Stein gespielt, welche sicher trafen. In der 42. Minute war man wieder auf zwei Tore herangekommen. Danach schlichen sich jedoch wieder einige Fehlwürfe ein und KJS konnte nochmals auf fünf Tore davonziehen (27:22;48. Minute). Doch an diesem Tag gaben die Radeberger nicht auf und kämpften sich wieder heran. In der 56. Minute gerieten die Hausherren in doppelte Unterzahl. Was sie jedoch mit ihrer Erfahrung gut über die Zeit brachten.
Nun versuchte man es durch eine Manndeckung den Ball zu erkämpfen und so war es Fährmann, welcher 50 Sekunden vor Abpfiff den Anschlusstreffer herstellte. KJS reagierte, nahm eine Auszeit und versuchte die Zeit herunterzuspielen. Jedoch kamen die Radeberger nochmals in Ballbesitz, mit 15 Sekunden auf der Uhr. Coach John zückte seine letzte Auszeit, brachte den 7. Feldspieler. Der angesagte Spielzug misslang jedoch und den folgenden Freiwurf unterbunden die Gastgeber geschickt, indem man keine 3 Meter einhielt. Aus Schreiberlings Sicht ein klarer 7-Meter, was die sonst guten Schiedsrichter anders sahen. Mit einer verbleibenden Sekunde konnte nur noch ein direkter Freiwurf ausgeführt werden, welcher im Block landete.
Am Schluss verlor man das Spiel durch eine desolate erste Hälfte. So kann man wieder nur sagen, „gut gespielt, leider keine Punkte geholt.“ Vielleicht ist das jedoch die letzte Qualität, die den Radebergern fehlt. Von guten Spielen kann man sich leider nichts kaufen. Nun stehen noch 3 Spiele an, welche man eigentlich gewinnen muss, um noch eine Chance zu haben. Wenn man jedoch in 19 Partien vorher nur 4 Siege holt, ist das Szenario doch recht unwahrscheinlich. Nun steht eine Woche Pause an, bis man Germania Zwenkau empfängt.
Für den RSV spielten: Rathmann, Wagner(beide Tor), Richter, Sieberth(2), Schulz(3), Röseler(4/4), Masula(1), Bellmann(2), Daferner(4), Fährmann(3), Guhrenz(2), Stein(7), Kempe; Dorschner(2)