Drittes Heimspiel der Saison, gleich der dritte Kracher. Plauen – Hoyerswerda – Weinböhla, das liest sich doch mal nicht schlecht. Nach 2 spielfreien Wochen kribbelte es allen mächtig in den Fingern, besonders auch weil man nach der verbesserungswürdigen Leistung im letzten Auswärtsspiel beim HSV Dresden ein wenig Wiedergutmachungsarbeit zu leisten hatte. Wobei, seien wir ehrlich, der andere HSV (nämlich der aus Weinböhla) jetzt auch nicht gerade als Aufbaugegner bekannt ist.
Wie dem auch sei, kaum eine Minute nach Anpfiff zeigten die Gäste schonmal, dass sie nicht zum Spaß hier waren und holten sich direkt ihre erste Zeitstrafe ab. Das hinderte sie aber nicht, unseren ersten Angriff direkt abzubeißen und selbst mit 1:0 in Führung zu gehen. Radeberg konnte schnell antworten, doch der HSV holte sich in der vierten Minute zum Stand von 2:3 die Führung zurück. Es stellte sich heraus, dass sie diese für das restliche Spiel nicht mehr hergeben würden. Denn nun nutzten sie das Momentum um auf 4:8 davonzuziehen. Nach einer Auszeit von Coach John fingen sich die Gastgeber allerdings wieder und konnten doch recht ansehnlich mitspielen. Mehr noch, die Verteidigung um die Achse Fährmann-Kempe-Guhrenz konnte den qualitativ herausragenden Angriff der Gäste ein ums andere Mal vor große Probleme stellen und schnelle Gegenstöße fahren, was die Stimmung auf der Platte, auf der Bank und auf den Rängen absolut hochtrieb. Beim Stand von 10:12 sahen sich die Gäste gezwungen, nun ebenfalls eine Auszeit zu nehmen. Diese wirkte wahre Wunder, das Spiel drehte sich vollständig zugunsten Weinböhlas und sie begannen sich bis zum Ende der Halbzeit auf 11:17 abzusetzen. Der letzte Moment des Spiels gebührte allerdings unserem Rückraumriesen Dorschner, der noch zwei Sekunden vor Abpfiff die Pille ins Kreuzeck schweißen konnte- Halbzeitstand 12:17.
Rückstand zur Pause von 5 Toren, man musste damit hadern, dass man zum Ende der zweiten Halbzeit den Faden verloren hatte und die Gäste zu leichten Gegentoren einlud. Abgesehen davon war es allerdings ein Spiel auf Augenhöhe, was vorher so nicht zu erwarten gewesen war!
Die zweite Halbzeit beginnt und Radeberg hat den Faden wiedergefunden. Angetrieben von einem bärenstarken Rathmann im Tor kommen die Hausherren direkt auf 14:17 heran, bis sich die Gäste wieder finden. Doch die handballerische Qualität der Gäste spricht Bände- sie schütteln sich kurz und stellen den alten 5-Tore Abstand wieder her. Ein riesen Respekt geht an dieser Stelle an den Sportfreund des HSV, René Boese, raus, der sich in der ersten Halbzeit den Finger brach und in der zweiten Halbzeit weiterspielte. Richtig gelesen, weiterspielte. Absoluter Wahnsinn.
Das weitere Spiel ist schnell erzählt- Radeberg und Weinböhla trafen sich weiterhin auf Augenhöhe, am Fünf-Tore-Vorsprung änderte sich nichts mehr groß. Die Stimmung blieb hervorragend, weil sich die Hausherren zu keinem Zeitpunkt des Spiels hängen ließen und zum Ende der Partie nochmal aus einem 25:33 ein 29:35 machen konnten. Jeder Spieler brachte eine gute Leistung, man muss einfach anerkennen, dass sich die höhere handballerische Qualität auf Seiten der Gäste konzentrierte. Unbestrittener Matchwinner auf Radeberger Seite war allerdings Moritz Lindner auf der Rechtsaußen, der mehrere Konter verwerten konnte und auch sonst auf seiner Position sehr zuverlässig war. Insgesamt kam er auf 7 Tore, saustark.
Kleine Randnotiz: Immer schimpft man nach dem Spiel auf die Schiedsrichter, heute können wir das leider nicht. War ein intensiv geführtes Spiel, welches die Schiedsrichter stets auf eine transparente Art unter Kontrolle hatten. Großer Dank auch mal wieder an die Fans, die uns jedes Spiel aufs Neue wieder mit ihrer positiven Art und ihrem Support begeistern!
Das nächste Spiel haben wir auswärts in Leipzig gegen die SG LVB. Um das mal von der Wichtigkeit her einzuordnen – wir haben jetzt gegen 5 der 6 Teams der oberen Tabellenhälfte gespielt und nur gegen eines aus der Unteren. Wenn wir irgendwo etwas Zählbares mitnehmen wollen, dann müssen wir gegen die kommenden Teams so richtig ranklotzen. Besser werden die Chancen nämlich nicht mehr.
Es spielten:
Wagner, Rathmann, Diedrich (alle Tor), Sieberth (4), Schulz (2/1), Lindner (7), Schöne-Männchen (3/1), Mandalka, Bellmann (1), Fährmann (6), Guhrenz (2), Herrmann (1), Kempe, Dorschner (3)