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Montag, 19 September 2022 17:25

Willkommen in der Sachsenliga!

Wir schreiben den 18. September, 17 Uhr. Anpfiff. Die ersten Sekunden des Spiels sind auch die ersten offiziellen Sachsenligasekunden der Bierstadthelden. Aus meiner persönlichen Sicht war das ein ziemlich erhebendes Gefühl, muss ich sagen. Und ich meine na klar, wir haben letzte Saison verdammt hart gearbeitet, uns das zu verdienen. Jetzt geht es darum, alles zu geben, Spaß zu haben, viel zu lernen und vielleicht, wenn die Sterne richtig stehen, den Favoriten ein wenig zu ärgern.

Spulen wir 10 Minuten vor. Es steht 8:1 für Görlitz. Na Prost Mahlzeit. Das ist wohl dieser Boden der Tatsachen, von dem alle reden. Seien wir ehrlich, es war ein Klassenunterschied und wir waren eingeschüchtert. Von der handballerischen Qualität, aber auch von der Atmosphäre. Denn die Halle ist voll, also so richtig voll, auch mit reichlich Radeberger Auswärtsfans. Man versteht sein eigenes Wort nicht, so laut ist es. Ebenjene 10 Minuten war Radeberg einfach chancenlos, doch danach fangen sich die Gäste ein wenig. Besonders auf Tim Röseler können sich die Männer der Bierstadt in dieser Phase des Spiels verlassen, der alle seine 5 Strafwürfe verwandelt und insgesamt auf 8 Tore kommt. Nach 25 Minuten Spielzeit steht es 15:7 für die Görlitzer, die zum Ende der Halbzeit nochmal richtig Gas geben und sich bis zur Pause mit 19:8 absetzen. Junge Junge, letzte Saison die mit Abstand beste Abwehr der Verbandsliga Ost gestellt und jetzt müssen wir aufpassen, nicht auf über 40 Gegentore zu kommen. Es läuft halt in der Summe viel zusammen. Speziell den Koweg-Rückraum kriegt unsere Abwehr nicht gebändigt. Kozubik und Burda auf der Halben werfen alleine in der ersten Halbzeit insgesamt 10 Tore. Dazu kommen technische Fehler und ineffiziente Abschlüsse, die die Görlitzer mit ihrem schnellen Umkehrspiel gnadenlos bestrafen.

Doch in der zweiten Halbzeit nimmt Radeberg den Kampf an. Spieler wie Paul Sieberth oder Robert Herrmann übernehmen Verantwortung und liefern ein gutes Spiel. Reißen Lücken, erkämpfen Bälle und zwingen die Hausherren, Zeitstrafen zu kassieren. Zwar kriegen wir das gegnerische Tempospiel nicht unterbunden, können jedoch nun auch selber einige Konter fahren. In der zweiten Halbzeit kriegen wir genauso viele Gegentore wie in der ersten, werfen allerdings nun auch doppelt so viel selber. Man sieht den Lernprozess noch während des Spiels, was ein gutes Zeichen ist. Am Ende verlieren wir die erste Halbzeit nämlich noch mit 11 Toren und die Zweite nur mit 3. Zum Ende hin passiert dann nicht mehr viel und die Gastgeber fahren schließlich einen nie gefährdeten 38:24 Sieg ein. 

Fazit. Das war ein Spiel, welches wir noch 10 mal wiederholen können und 10 mal hoch verlieren. Gerne macht man es sich beim Rekapitulieren leicht und schimpft nach dem Spiel auf die Schiedsrichter (die zu allem Unglück in diesem Spiel auch noch alles in allem recht gut waren), getreu dem Motto „wenn sie nur ein/zwei Mal anders pfeifen, geht das Spiel hier ganz anders aus“, aber das wäre in unserem Fall einfach nicht wahr. Wir sind nach Görlitz gefahren und haben uns eine ordentliche Tracht Prügel geholt. Aber wir werden am Ball bleiben. Der Lernprozess hat gerade erst begonnen und das Team, auf das Görlitz im Rückspiel treffen wird, wird ein anderes sein als das von letztem Wochenende.

Ein großer Dank geht raus an die vielen Fans, die uns begleitet und lautstark unterstützt haben! Ihr opfert euren Sonntag um uns eine richtige Klatsche kriegen zu sehen und leistet danach richtige Aufbauarbeit. Kein einziges schlechtes Wort habe ich gehört, das ist nicht selbstverständlich! Freut euch schonmal auf das nächste Spiel, das wird dann nämlich ein absoluter Leckerbissen: Zuhause gegen den HC Einheit Plauen. Gleich zum ersten Sachsenligaheimspiel der Vereinsgeschichte der Männer kommt der Aufstiegsfavorit zu Besuch.

Also kommt vorbei, es wird aller Voraussicht nach wirklich ansehnlichen Handball zu sehen geben!

Es spielten: Wagner, Rathmann (beide Tor), Richter (1), Sieberth (5), Schulz (1), Röseler (8/5), Stein (4), Herrmann (4), Kempe (1), Dorschner, Bellmann

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