Saisonvorschau 1. Männermannschaft 22/23
Am Sonntag startet die erste Sachsenligasaison für die Männer des Radeberger SV. Doch um eine Vorschau zu wagen, muss man kurz in die Vergangenheit schauen.
Nach einigen Anläufen in den vergangenen Jahren, welche immer an verschiedenen Gründen scheiterten, wollten die Männer um Kapitän Fährmann den sogenannten Bock endlich umstoßen. Dafür zuständig war der neue Trainer Carsten John, der Mathias Gnädig ablöste, welcher aufgrund von zeitlichen Engpässen leider nicht mehr zur Verfügung stand. Erstgenannter Trainer setzte sich nach etlichen Jahren in Cunewalde ein neues Ziel, nämlich den Radeberger Männerhandball in die Sachsenliga zu hieven. Wie alle wissen, mit Erfolg. Man spielte aufgrund von Corona wieder nur eine Halbserie und hatte somit einige schwierige Auswärtsspiele zu bewältigen. Jedoch ließ man lediglich am 2. Spieltag in Riesa einen Punkt liegen und konnte somit am Ende einen souveränen Aufstieg verbuchen. Der beste Torschütze der vergangenen Saison war auf der Radeberger Seite der bayrische Import Markus Dorschner mit 39 Toren in 11 Spielen. Jedoch zeichnete sich in der vergangenen Saison die Ausgeglichenheit des Kaders aus, sowie die stärkste Abwehr der Liga. Man kassierte im Schnitt nur 21 Gegentore pro Partie. Doch nun ist die letzte Saison vorbei und in der Sachsenliga wird eh alles anders.
Vorschau RSV:
Personell hat sich aufgrund der Vereinsphilosophie des RSV nur wenig verändert. Extern verstärkte die 1. Männermannschaft Philipp Daferner, welcher auf der Linksaußen/Mitte Position beheimatet ist. Außerdem werden weiter junge Spieler aus der 2. Männermannschaft herangeführt, welche nächste Saison in der Verbandsliga auf Punktejagd gehen. So stehen, Moritz Lindner auf Rechts Außen, sowie Franz und Tim Bellmann junge Spieler in den Startlöchern. Das Team wird/muss somit weiterhin auf die Eingespieltheit setzen, um die Ziele zu erreichen. Planmäßige Abgänge gibt es keine, nur wird Trainer John den schmerzlichen Ausfall von Masula verkraften müssen. Welcher ein Auslandssemester einlegen muss. Zudem wird Guhrenz erst im Oktober zur Verfügung stehen. Der Kapitän wird weiterhin David Fährmann sein, welcher durch David Stein unterstützt wird. Das Ziel allein kann nur der Klassenerhalt sein. So können die Radeberger nur drei Spieler vorweisen, welche schon Erfahrungen in der Sachsenliga (oder ähnlichen) gemacht haben. Man muss auf alle Fälle jedes Spiel 100 Prozent auf die Platte bringen, um eine Chance auf einen Sieg zu haben. Die Vorbereitung lief teilweise nicht optimal. Aufgrund von Urlaub, Hochzeiten und einigen Verletzungen standen Trainer John leider nicht immer alle Spieler zu Verfügung. Man testete in der Vorbereitung u. a. mehrmals gegen Cunewalde, Weinböhla und Pirna. Vor zwei Wochen fand man sich zu einem 3-tägigen Trainingslager in Altenberg zusammen, wo der ganze Kader zur Verfügung stand. Dort wurde das Augenmerk auf die Kleinigkeiten gelegt, was auch für das Teamgefühl ein Erfolg war.
Sachsenliga Saison 22/23
Die Sachsenliga ist kommende Saison die wahrscheinlich nominell Stärkste der letzten Jahre. Dies liegt daran, dass aus der MDO zwei Vereine (Aue Juniorteam, Einheit Plauen) abgestiegen sind, und somit drei Vereine aus der Sachsenliga absteigen mussten. Eigentlich war es Usus, dass die sächsischen Vereine in der MDO eine gute Rolle gespielt haben und nur sehr selten abgestiegen sind. So erwischte es vergangene Saison u.a. Cunewalde, welche bedauerlicherweise durch das schlechtere Torverhältnis in die Verbandsliga abstiegen. Außerdem stiegen Plauen-Oberlosa II. und Chemnitz ab.
Doch wer sind nun die Favoriten?
Nachdem der letztjährige Meister Grubenlampe jetzt in der Oberliga antritt, sollte der zweitplatzierte HSV Weinböhla nun ein heißer Anwärter für den Platz an der Sonne sein. Der Kader von Martin Kovar wurde letzte Saison schon mit namhaften Spielern verstärkt. In der Sommerpause wurde nochmals nachgebessert. So verstärkte man sich mit Henning Quade vom HC Elbflorenz aus der 2. Bundesliga. Obendrein nutzte Weinböhla den Umbruch in Freiberg und angelte sich u.a. Eric Neumann, Björn Riedel und Erik Riedel.
Einheit Plauen wird der zweite große Favorit sein. Man stieg letzte Saison als 13. Der MDO ab und möchte laut eigenen Angaben direkt wieder aufsteigen. Ihre Ambitionen unterstrichen sie in der Vorbereitung mit starken Ergebnissen. So verlor man die Generalprobe nur knapp gegen Lok Pirna, außerdem gewann man hoch gegen Grubenlampe. Das Team verfügt über viel internationale Erfahrung und im Sommer kamen noch welche hinzu. Hier sollte Petr Linhardt erwähnt werden, welcher vom tschechischen Vizemeister Talent Plzen kommt und schon in der ersten französischen Liga, sowie in Coburg gespielt hat.
Abzuwarten bleibt, wie der zweite Absteiger seine Rolle in der Liga interpretieren wird. Das Juniorteam aus Aue wird mit einer sehr jungen Truppe auflaufen, welche jedoch alle top ausgebildet wurden. Es bleibt abzuwarten, ob Aue alle Kräfte in die 1. Mannschaft bündeln wird, welche auch aus der 3. Liga wieder aufsteigen wollen, oder ob doch der ein oder andere Mal in der Sachsenliga aushelfen darf.
Spannend wird auch die Situation in Hoyerswerda werden. Man beendete die vergangene Saison auf einem respektablen 3. Tabellenplatz. Nun tauschte man während der Saisonvorbereitung, zur Überraschung aller Außenstehenden, den Trainer aus. Der langjährige Trainer Conni Böhme wurde ausgetauscht und Alexander Canbek wird als Spielertrainer in die Saison gehen. Die Mannschaft blieb größtenteils zusammen und verstärkte sich mit Florian Höhne aus Cunewalde. Man gewann in der Vorbereitung das eigene Turnier, verlor jedoch letzte Woche beim Aufsteiger Freiberg II. in der ersten Runde des Sachsenpokals.
Der Aufsteiger aus der Verbandsliga West ist kein normaler Aufsteiger. Man gewann wie oben erwähnt letzte Woche gegen Hoyerswerda und profitiert auch von der neu Strukturierung der ersten Mannschaft in Freiberg. So erhielt man aus der MDO einige Spieler. Der gefährlichste Spieler in den Reihen der Erzgebirgler ist Alexander Matschos, welcher dem Team viel Erfahrung geben wird.
Eine gute Rolle wird auch weiterhin KJS Dresden spielen. Die Mannschaft war einer der Gründe, warum die Radeberger den Aufstieg nicht eher schafften. Der Aufsteiger der vergangenen Saison belegte im ersten Jahr gleich einen respektablen 4. Tabellenplatz. Die Mannschaft verstärkte sich mit Vit Sebek aus Görlitz. Außerdem tauschte man den Trainer aus. Die Mannschaft wird nicht mehr von Martin Hrib, sondern von Gunter Funk trainiert. Trotzdem blieb der Kern der Mannschaft zusammen.
Dass es in der Sachsenliga auch anders geht, zeigt der Stadtnachbar, der HSV Dresden. Seit Jahren holen die Männer aus Dresden ihre Punkte mit jungen, deutschen Spielern, welche sie selber ausbilden. Auch hier fand ein Trainerwechsel statt. Dort ist Salm nun nicht mehr Trainer, sondern Stephan Göpfert. Letzte Saison spielte man noch gegen die zweite Männermannschaft aus Dresden und konnte zu Hause relativ ungefährdet gewinnen.
Gespannt darf man auch auf den ersten Gegner der Radeberger sein. Früher war das Markenzeichen der Görlitzer, dass man sich oftmals Verstärkung aus dem nahen Polen oder Tschechien suchte. Inzwischen hat auch bei den Ostsachsen ein Umdenken stattgefunden. Man setzt mittlerweile mehr auf die eigene Jugend und verstärkt sich nur noch punktuell extern. Der go-to guy wird weiterhin das Urgestein Türkowsky sein. Außerdem verstärkte man sich aus Bernstadt mit dem drittbesten Torschützen der Verbandsliga Ost, Florian Weickelt.
Germania Zwenkau, LVB Leipzig und der Zwönitzer HSV komplettieren das Starterfeld der Saison. Beide erstgenannten werden mit dem Abstieg nichts zu tun haben und könnten sich im oberen Tabellendrittel ansiedeln. Vor allem die Leipziger können auf viel Erfahrung bauen. So verstärkte man sich vor der Saison noch mit dem starken Kreisläufer Hühn aus Cunewalde. Die Zwönitzer sind letzte Saison nur knapp dem Abstieg entkommen und wollen diese Saison sicherlich in ruhigeren Fahrwassern bewegen.
Alles in allem wird es hoffentlich eine spannende Saison und unsere Männer werden alles für den Klassenerhalt machen und dafür brauchen sie euch. Am Sonntag 17!!! Uhr ist Anpfiff in Görlitz und es könnte Stimmungsvoll werden. Eine Woche später kommt dann der Favorit aus Plauen zur gewohnten Zeit nach Radeberg. Lasst uns die Saison feiern.