In der ersten Runde des Landskron Pokals gastiere Germania Zwenkau, seinerseits Sachsenligist (6:2 Punkte) und unterlegener Pokal-Vorjahresfinalist, im BSZ Radeberg. Zu vorabendlicher Gruselstunde fand jedoch nur jeweils eine Kleinbusladung einsetzbarer Spieler den Weg in die Halle. Die Vorzeichen bei den Bierstadthelden, die ohne Kapitän Fährmann, Abwehrorganisator Kempe, Dreherkönig Masula, Lenker-und-Denker Je. Schulz sowie Kanonier Dorschner auskommen mussten, waren nicht optimal. Dennoch versuchte eine bunte Mischung aus Jung und Alt die Zwenkauer vor Herausforderungen zu stellen.
Der Glaube an eine Pokalüberraschung war nach sechs Spielminuten allerdings schnell verflogen (0:5). Überhastete Abschlüsse und eine unzureichende Wurfauswahl gegen den Zwenkauer Torsteher Hartmann ließen schlimmes erahnen. War es die Auszeit von Trainer John, die unzähligen Paraden vom Radeberger Wagner, eine agilere Abwehrleistung, das schnellere Umkehrspiel - eines allerdings war an der Anzeigetafel abzulesen: Aus 0:5 mach 5:5 binnen drei Spielminuten. Dieses Aufbäumen kam eher dem Dönerstagstraining gleich, das 48 h zuvor ähnlich gestaltet wurde. Bis zum 9:9 (20. Min) konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Kurz vor dem Pausentee führten jedoch überragende 10 Spielminuten in der Radeberger Abwehr-Torhüter-Konstellation zu einfachen Toren durch Stein, Sieberth und Schulz. Das Resultat: Eine faustdicke Halbzeitüberraschung auf der Anzeigetafel - 15:12.
Im zweiten Spielabschnitt liefen die Zwenkauer mit fortlaufender Uhr immer heißer. Mit viel Kampf und Engagement im Abwehrverbund Richter-Schulz-Guhrenz-Sieberth versuchte man sich dennoch der breiten Spielanlage der Gäste entgegenzustemmen. Toptorschütze Berger (11 Tore) war allerdings nicht unter Kontrolle zu bringen und hielt die Rand-Leipziger immer wieder im Spiel (19:18, 38. Min). Doch auch die Gastgeber hatten im zweiten Spielabschnitt einen treffsicheren Röseler in ihren Reihen, der sehenswert die Bälle in den Winkeln platzierte. Nach dem 24:20 (42. Min) durch Richter war der alte 4-Tore-Vorsprung wiederhergestellt. Bis zur Crunch Time (50. Min) egalisierten die Gäste den Vorsprung durch effektives Abräumen auf die Außen und glichen erstmals im zweiten Spielabschnitt (26:26) aus. Dennoch gelang es Herrmann und Schulz die Abwehrlücken auf den Halbpositionen zu nutzen (30:28, 54. Min). Eine doppelte Unterzahlsituation der Radeberger sowie zwei technische Fehler im Aufbauspiel nutzten die Gäste zur spielentscheidenden Wende. Nach dem 30:33 (58. Min) waren die letzten 150 s ein munteres Scheibenschießen auf beiden Seiten. Mit 33:36 gewinnen am Ende die favorisieren Zwenkauer.
Schlussendlich fehlten auf Radeberger Seite Kleinigkeiten, um die Pokalsensation zu schaffen. Umso ärgerlicher sind die drei vergebenen Strafwürfe im zweiten Spielabschnitt, aber auch der ein oder andere ausbleibenden Pfiff für die Gastgebermannschaft. Dennoch kann keinem Spieler ein Vorwurf gemacht werden - insgesamt gesehen agierte man über 50 Spielminuten auf Augenhöhe mit einer der Topmannschaften der Sachsenliga. So ist es umso schöner, dass sich Zwenkau, anerkennend der gezeigten spielerischen und kämpferischen Leistung, auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr verabschiedete.
Die Ritter, die für Radeberg in die Schlacht zogen: D. Diedrich und J. Wagner (beide im Tor), P. Richter (5), P. Sieberth (4), J. Schulz (7/3), T. Röseler (9/4), D.-B. Stein (3), R. Herrmann (2), C. Guhrenz (3).