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Sonntag, 19 September 2021 17:53

Erhobenen Hauptes ausgeschieden

Alles Gute, Sebbi!
Am Samstag ging es für den Verbandsligisten aus Radeberg ins ungewohnt „ferne“ Zwickau zu einer echten Premiere: Erstmals hatte die erste Männermannschaft des RSV den Sprung ins Halbfinale des sächsischen Landespokals geschafft! Und nachdem man in der Vorwoche mit Plauen-OberlosaII bereits einen Sachsenligisten bezwingen konnte, war die Motivation entsprechend groß, dies erneut zu tun, schließlich war man nur noch einen Sieg vom Finale (!) entfernt. Dass die Trauben in Zwickau jedoch sehr hoch hängen würden, war bereits vor Anpfiff der Partie klar: zum einen hatte die Zwickauer „Lampe“ in der Vorwoche den Ligakonkurrenten aus Görlitz mit einer 15-Tore-Packung nach Hause geschickt, zum anderen musste Coach Carsten ohne etatmäßigen Kreisläufer auskommen, womit auch wichtige Defensivkräftefehlten. Dennoch glaubten die Bierstadthelden an ihre Chance und „vielleichtversetzt der Glaube doch Berge...oder ganze Gebirge“ (Zitat C.J.).
Das Spiel begann jedoch – übrigens auf herrlichem Parkettboden – mit einem Schock, der dieses Gebirge noch um einige Meter anwachsen ließ. Damit ist nicht nur die schnelle 5:0-Führung für die Hausherren gemeint, die unseren Trainer bereits nach sieben Minuten zu einer ersten Auszeit zwang, sondern vor allem die dritte Spielminute, als plötzlich Schmerzensschreie die Halle erfüllten und allen Spielern durch Mark und Bein gingen. Unser Neuzugang Sebastian Schöne-Männchen hatte sich beim Gegenstoß in einem absolut fair geführten Zweikampfschwer am Knie verletzt, was zunächst für eine mehrminütige Spielunterbrechung sorgte, ehe er am Spielfeldrand weiter betreut und letztendlich vom Krankenwagen abtransportiert wurde.
Direkt nach eben erwähnter Auszeit war es der Kapitän David Fährmann, der das erste Tor für den RSV erzielte und somit einen symbolischen Neuanfang für die Gäste markierte. Dieses Tor schien einige Blockaden gelöst zu haben und so schaffte man es, in der nächsten Viertelstunde das Spiel bis zum Stand von 15:10 ausgeglichen zu gestalten. Den Rückstand signifikant zu verkürzen, war allerdings ein Ding der Unmöglichkeit, was insbesondere an dem sehenswerten und effizienten Angriffsspiel der Gastgeber lag. Auch der Versuch, dieses mit einem vorgezogenen Abwehrspieler zu stören, war nicht von Erfolg gekrönt. Hier machte sich die Erfahrung der Zwickauer Mannschaft, gespickt mit ein paarosteuropäischen Spielern, bemerkbar, indem sie die Defensive des RSV ein ums andere Mal durchbrachen und auch unseren Torhütern oftmals nicht den Haucheiner Chance ließen. Einige Nachlässigkeiten der Bierstadthelden warenschließlich der Grund dafür, dass es wie schon zu Beginn auch in den letzten sieben Minuten der ersten Halbzeit zu einem 5:0-Lauf der Lampe kam und somit beim Stand von 20:10 die Seiten gewechselt wurde.
In der Pause sprach Trainer John seinen Jungs nochmals Mut zu und gab als Ziel aus, die zweite Halbzeit zu gewinnen. Angesichts des Spielstands und der Aussicht auf die Finalpartie am heutigen Sonntag wechselte Zwickau nun etwas mehr durch und so gestaltete sich das Spiel nach dem Wiederanpfiff größtenteils ausgeglichen. Getragen von der unaufhörlichen Unterstützung der mitgereisten Fans – an dieser Stelle ein großes Dankeschön! – bekam der RSV in der Abwehr jetzt etwas öfter den Zugriff und konnte die Hausherren zu ein paarunvorbereiteten Würfen zwingen. In der Offensive konnte man sich außerdem aus dem Rückraum etwas Mut für die nächste Woche endlich beginnende Saison „anwerfen“. Selbst wenn die zweiten 30 Minuten letztendlich auch knappverloren gingen, muss man unserer Mannschaft zugutehalten, dass sie über die gesamte Spieldauer Einsatz und Kampfgeist gezeigt hat, trotz des zutiefst unglücklichen Spielbeginns und des nicht schrumpfen wollenden Rückstands. Wir gratulieren dem ZHC Grubenlampe zum Sieg und wünschen im heutigen Finale viel Erfolg. Und nun noch ein paar abschließende Worte: Nächsten Sonntag starten also die Damen und Herren des RSV mit einem Heimspieltag in die Verbandsligasaison2021/22! Wir können nur hoffen, dass sie länger andauert als letztes Jahr und freuen uns auf Eure Unterstützung. Der ausführliche Vorbericht wird im Laufe der Woche noch kommen. Einer wird jedoch auf dem Spielfeld fehlen: unser Sebbi. Frisch zu uns gewechselt, ein feiner Kerl voller Tatendrang und jetzt von einer Verletzung für lange Zeit ausgebremst. Nach dem gestrigen Spiel hat der Vereinsbus nochmal Halt am Krankenhaus in Zwickau gemacht und es tat dem Herzen gut, den Jungen schon wieder Lachen sehen zu können. Komm schnell wieder auf die Beine! Alles Gute!
Für den RSV spielten: Wagner, Rathmann – Richter (3), Jan Schulz (2), Röseler (6/3), Schöne-Männchen, Masula (3), Bellmann, Fährmann (5), Herrmann, Dorschner (6), Jens Schulz

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