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Montag, 02 Dezember 2024 18:46

RL(OS)-M: SG Sohland/Friedersdorf II - Radeberger SV III 33:33 (16:15)

Sonntag, 01.12., erster Advent: Coach Uwe konnte sich auf 14 verfügbare Ästheten des 40er-Kaders der Dritten freuen, die das Adventsmittagessen bei Mutti vorzeitig abbrachen um mit ihm den Weg ins ferne Neugersdorf auf sich zu nehmen,  um dort gegen... Moment, hä? "Eh Trainer, spieln wir ni aber gegen Sohland?" - "Ja, das hast du dir aber fein gemerkt, aber deren SG mit Friedersdorf spielt eben oh manchma in Neugersdorf!" - "Aha, cool, naja wenigstens ni wachsfrei!" - "Mensch, merkst du's ni, in Neugersdorf is Wachs och verboten!" 

Also doch vertraute Umstände, ein Glück. Dazu noch ein in Radeberg bestens bekannter Pädagoge an der Pfeife, der gemeinsam mit Sportfreund Pufe die hier und dort enge und vielleicht auch manchmal hitzige Partie mit sonntäglicher Gelassenheit runterpfiff. 

Jedenfalls merkten selbst die coolsten der Coolen, dass man sich beim Passen nicht die Bälle um die Ohren feuern kann, als hätte man gerade bundesligamäßig ans schuheigene Wachsdepot gefasst. Vor allem in der Anfangsphase hatte dieser Umstand einige Abspielfehler zur Folge, was wiederum den Gegner zum schnellen Umkehrspiel und somit zu sehr einfachen Toren einlud. Kausalkette à la Dritte Männer vom feinsten.

Apropos Gegner: Dieser wunderte sich und frohlockte wahrscheinlich gleichermaßen über die Tatsache, dass das Prunkstück des Radeberger Abwehrspiels, der gefürchete Sechs-Null-Riegel, nahezu nicht vorhanden war. Wenigstens sorgte Blüm im Kasten dafür, dass der Rückstand nicht größer als 4 Tore wurde. Zeitlich parallel zu den Vorgängen auf der Platte überlegte sich Uwe am Spielfeldrand, dass nun endlich Schluss sein müsse mit dem defensiv dargebotenen Frevel und stellte Jungspund (für Dritte-Männer-Verhältnisse) Fährmann an die 9-Meter-Linie, um sowas wie eine 5-1-Abwehr zu probieren, mit klarem Fokus auf den gegnerischen Sportfreund Schür, den man zwar unterm Strich – mal wieder – nicht in den Griff bekam, aber zumindest war nun deutlich mehr Bewegung, Laufbereitschaft und Engangement in der Deckung zu sehen. Die ca. 15-minütige Ausruhphase war vorbei. Im Angriff reifte dann auch irgendwann die Erkenntnis, dass einfach herausgespielte Tore auch zählen und siehe da, derer 15 wurden es bis zur Halbzeit bei einem geworfenen Tor mehr für die Gegner. Die Füchse innerhalb der Mannschaft kombinierten während der Pause schnell zusammen: Da geht noch was! Da ist alles noch drin! Hier is überhaupt noch nüscht verloren!

Wahrscheinlich noch verblüfft von der eigenen Kombinationsgabe, oder eben einfach aufgrund der Tatsache, dass endlich mal das gemacht wurde, was man sich während den tausenden Trainings, Ansprachen, Auszeiten, Halbzeitpausen vornimmt, konnte man in der 36. Minute erstmals in Führung gehen (18:19). 

Spiel gelaufen, jetzt hammor se! So oder so ähnlich mussten die Überlegungen der sich auf der Platte befindlichen Strategen zu diesem Zeitpunkt gewesen sein. Anders kann man sich das folgende Agieren nicht erklären: Warum einfach und erfolgreich weiter konsequent die Lücken anlaufen und auch mal zum Kreisläufer schielen, wenn man auch hoch uneffektive Pseudo-Spielzüge darbieten kann? Das abermalige Scheitern an der eigenen Genialität quittierten die Gegner mit zu einfachen Toren nach zu einfachen Ballgewinnen. In der 52. Minute spuckte die Anzeigetafel dann völlig folgerichtig das besorgniserregende Zwischenergebnis von 30:26 aus.

In den verbleibenden Minuten zeigte die Truppe dann aber wieder, was eigentlich wirklich in ihr steckt: tatsächlich wurde der Schalter nochmal umgelegt, man setzte vorn (einfach und schnörkellos) wie hinten (mit Herz und Härte) auf die Tugenden, die man natürlich beherrscht, aber aller paar Minuten wieder vergisst. Wie gut, dass sie uns zumindest heute rechtzeitig wieder eingefallen sind – ein 33:33 war nach einer etwas wilden Schlussphase das gerechte Endresultat, über das sich auch die größten Grantler nach ein paar Minuten freuen konnten. Glas wieder halbvoll, Punktgewinn, das übliche Analysieren. Darüber hinaus gab man die Rote Laterne in der Rote-Laternen-Liga vorerst wieder ab. Es sind eben die kleinen Dinge im Leben. 

Noch eine lustige Anekdote aus der 39. Minute: Blüm entdeckte seine Kommentatoren-Skills und konnte sich das Skript für die Crunchtime während einer 2-minütigen Pause am Spielfeldrand überlegen. Der designierte Nicht-Auswechsel-Torwart Lutz kam somit zu seinem Debüt zwischen den Pfosten.

An dieser Stelle auch noch gute Besserung an Ron, welcher sich leider in den Anfangsminuten am Rücken verletzte. #comebackstronger, wie die jungen Leute sagen!

Nächste Woche geht's für die Truppe dann zum schweren Auswärtsspiel nach Görlitz – beim Clash der dritten Mannschaften warten dort die erfahrenen Recken des SV Koweg. Und da wir natürlich wissen, dass es dort tricky werden dürfte, etwas Zählbares mitzunehmen, sonnen wir uns galant in der Außenseiterrolle und sehen uns ganz klar nicht als Favoriten, da wir lieber befreit aufspielen möchten ;-)

 

Für die Dritte kämpften und teilten sich die Punkte:

Blumenauer (Tor), Tillich (6/2), Krujatz (4), Grünig, Weidig, Schneider (4), Fährmann (7), Lindner, Hilke (4), Rühmer (4), Laudenbach (1), Diedrich (1), Winkelmann, Kutzner (2)

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