Mit vierzehn Spielern auf dem Protokoll konnte Matthias Gnädig am vergangenen Samstag gegen den OHC Bernstadt aus dem Vollen schöpfen. Dementsprechend galt die Devise auch, von Anfang an Vollgas in beide Richtungen zu geben und somit einerseits zu einfachen Toren zu kommen und andererseits die Schnelle Mitte der Gastgeber zu unterbinden.
Es dauerte zwei Minuten, bis Sieberth den Torreigen eröffnete und in der Folge setzte sich der RSV zügig bis auf 1:5 ab. Man traf im bunten Mix aus dem Rückraum, Gegenstoß und sogar vom Kreis. In der 13. Minute erreichte man einen Vorsprung von sechs Treffern (5:11), da man vor allem nach vorne schnell war und die Fehler der Gäste gnadenlos bestrafte. Die jungen Bernstädter fanden in dieser Phase kaum qualitativ hochwertige Abschlüsse, verstrickten sich in unvorbereiteten Würfen.
Leider, aus Radeberger Sicht, sprachen die zweiten 15 Minuten der ersten Halbzeit eine andere Sprache. Der RSV verlor die Ruhe, sowohl im Spielaufbau, als auch im Torabschluss. Bernstadt konnte das Nutzen, um sich in einen Rausch zu spielen und vor allem zu realisieren, dass in diesem Spiel noch alles möglich war. Die Zuschauer peitschten Ihre neu motivierte Mannschaft nach vorn und auch der Hüter des OHC, welcher vorher noch nicht wirklich am Spiel teilgenommen hatte, fühlte sich jetzt sichtlich wohler. Auch auf die Wurfqualität wirkte sich das neue Bürstädter Selbstvertrauen aus, die Bälle fanden ihren Weg unter die Latte, RSV Abwehr und Hüter schauten staunend hinterher.
Sicherlich war es für die Mannen von Matthias Gnädig günstig, dass beim Stand von 16:18 der Halbzeitpfiff ertönte und die Aufholjagd unterbrach. In der Kabine mahnte man sich zu Ruhe und einer physisch robusteren Abwehr gegen die Rückraumschützen.
In Minute 34 kam Bernstadt auf 19:20 ran, doch anstatt, dass es zum Ausgleich kam, fing sich Radeberg und startete einen Lauf, der im Nachhinein betrachtet wohl spielentscheidend war: 20:26 stand es nach 41 Minuten. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Gastgeber in Halbzeit zwei zu oft an Rathmann im RSV Gehäuse scheiterten und vor allem zu viele Siebenmeter liegen ließen. Das Hohe Tempo des Spiels forderte sicherlich ebenfalls einen Tribut, da die Wechselmöglichkeiten der Gäste umfangreicher waren. Verstärkt wurde dieser Faktor noch durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Alexander Paul, wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung!
Das Endergebnis von 27:35 ist sicherlich, hinsichtlich des Spielverlaufes, zu deutlich. Knackpunkt in diesem Spiel war, dass der RSV sich stabilisieren konnte, als der Gegner bis auf ein Tor aufschloss, anstatt panisch zu werden. Vielen Dank an alle Fans, welche auch ohne Bus bis nach Bernstadt gefunden haben um uns zu unterstützen!
Bericht: F. Klinkert