Als klare Favoriten auf den Sieg unternahm die erste Männermannschaft des RSV eine sonntägliche Ausfahrt nach Meißen um sich dort mit dem SV Niederau zu messen. Die Ausgangssituation: Der Zweitplatzierte gegen das Tabellenschlusslicht. Trotzdem wurde angemahnt den Gegner nicht zu unterschätzen. Erstens befand Niederau sich im Aufwärtstrend, zweitens kann der Abstiegskampf eine Mannschaft beflügeln, drittens hat die Truppe durchaus viele gute Handballer in ihren Reihen, ist spielstark und ein wenig überraschend auf dem letzten Rang.
Das Spiel begann mit hohem Tempo. Gleich zu Beginn konnte der RSV zwei schöne Durchbrüche über Fährmann und Schott herausspielen und man bewies, dass man die Mittel hat um die Abwehr der Hausherren auseinanderzuspielen (5:7 nach 9 Minuten). Im Laufe der ersten Halbzeit gelang es den Bierstädtern auch zunehmend ins Tempospiel zu kommen, gegnerische Ballverluste und Fehlwürfe zu bestrafen und sich auf 5 Tore abzusetzen (7:12 nach 15 Minuten, 12:17 zur Halbzeit). Nicht jeder Pass erreichte sein Ziel, aber alles in allem spielte man eine gute erste Hälfte. Silvio Rathmann im Radeberger Kasten hatte sehr gut ins Spiel gefunden und hielt alles was zu halten war.
Die Devise war also in Halbzeit zwei den „eigenen Stiefel runterzuspielen“ um die Gastgeber nicht noch einmal herankommen zu lassen und ihren Kampfgeist zu wecken.
Beim 12:19 nach 32 Minuten hatte man auch den Eindruck, dieses Vorhaben könnte gelingen, doch anschließend verlor der RSV Stück für Stück an Boden (15:19 nach 38 Minuten). Niederau konnte häufig trotz eigener Unterzahl den Vorsprung verkürzen, da das Radeberger Überzahlspiel nicht abgeklärt genug war. Insgesamt erhielt Niederau in der Partie neun Zeitstrafen, der RSV hingegen nur zwei (null bis Minute 53). Sicherlich kann man hier positiv schlussfolgern, dass man die diszipliniertere Mannschaft war und sich weniger mit den Schiedsrichtern auseinandersetzte, aber so knapp wie es dann noch wurde (24:26 nach 55 Minuten), darf das Spiel unter diesen Umständen nicht mehr werden. Ins Tempospiel kam man nur noch selten und im Positionsangriff fand man kaum noch spielerische Lösungen, glücklicherweise hatte man einen Vorsprung von welchem man zehren konnte (Endstand 24:28).
Fazit: Starke erste Halbzeit, exzellente Torhüterleistung von Rathmann inklusive Nehmerqualitäten und gute Disziplin in Punkto Zeitstrafen. Das „Stiefel runterspielen“, auch wenn der Gegner mal den Abstand verkürzt, muss noch geübt werden um in solchen Spielen nicht ins Stolpern zu geraten.
Radeberg spielte mit: Rathmann, Wagner (beide Tor), Richter (3), Sieberth, Schulz (3/1), Röseler (1), Gerstenhauer (2/1), Masula, Klinkert (4), Fährmann (3), Stein (1), Herrmann, Schott (11), Kempe