Mit großen Erwartungen und mit großem Fanblock fuhren wir am Samstag nach Hoyerswerda, sprachen doch die bisherigen Ergebnisse und die Tabelle für uns. In der Kabine wurden die Mädels nochmal eingeschworen: „Wir müssen in der Abwehr die Lücken zuschieben und dürfen den Gegner nicht durchlassen! Im Angriff brauchen wir Bewegung, müssen durchspielen und den Blick auf die Außen und den Kreis haben!“ Alles klar, und los ging es.
Das erste Tor gelang allerdings den Gastgebern. Und schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass es ein sehr hartes Spiel werden würde, lag doch gefühlt bei jedem Angriff eines unserer Mädels am Boden.
Nach Unterbrechung, gelber Karte und 2-Minuten-Strafe (beides für Hoyerswerda) konnte Greta für uns in der 9. Minute endlich den Ausgleich erzielen. Aber schon der nächste Angriff der Gegner endete in einem 7-Meter, den Marit im Tor zum Glück parieren konnte. Bis Minute 10 ging es recht ausgeglichen weiter.
Allerdings fehlten in unserem Spiel die Bewegung und damit die Lücken, denn die Hoyerswerdaer Mädels verschoben sehr clever. Einzelaktionen von Mitte und Halb endeten regelmäßig in der Abwehr oder am Boden. Kam doch mal eine Spielerin durch, wurde unser Angriff hart bis unfair unterbunden oder der Wurf war nur schwach oder sehr gezielt auf Wand oder Torfrau. Es war, als hätten wir vergessen, wie man Handball spielt!
Ein Spielfluss war nicht zu erkennen, wurde doch auch das Spiel ständig unterbrochen – allein in den ersten 20 Minuten gab es zwei gelbe Karten, vier Zeitstrafen für Hoyerswerda und vier 7-Meter.
Auch unsere Abwehr stand nicht so souverän wie gewünscht, was dazu führte, dass der Gegner bis zur Halbzeit auf 5:3 erhöhte. Was für ein Schock, wir lagen zurück und konnten nicht das zeigen, was wir eigentlich können! Wie schaffen wir es, nun wieder in Fahrt kommen und das Spiel noch zu drehen? Auf jeden Fall musste mehr Bewegung ins Spiel und in der Abwehr fester zugepackt werden! Das hatten alle verstanden und weiter ging es – diesmal in Manndeckung.
Leider lief das Spiel so weiter wie bisher – kaum Bewegung, kaum Torchancen, unplatzierte Würfe auf unserer Seite, dafür noch der ein oder andere Konter durch die Hoyerswerdaer Mädels und dazu weiterhin sehr viele Spielunterbrechungen. Die Chancen, die wir hatten, haben wir einfach nicht genutzt – 7-Meter wurden verworfen, frei vorm Tor wurde der Ball an die Wand oder das Aluminium gedonnert oder der Torfrau direkt in die Arme gepasst.
Spektakulär wurde es in der 28. Minute, als eines unserer Mädels die rote Karte sah, für eine Aktion, die wohl auch nur der Schiedsrichter gesehen hatte. Danach wurde es emotional, überall flossen Tränen, das Spiel war nur noch Nebensache. So konnte Hoyerswerda fünf Tore davonziehen. Die ein oder andere Spielerin versuchte noch in Einzelaktionen das Ergebnis zu verbessern, aber es reichte leider nicht mehr. Den Schlusspunkt setzte Lucie, die in der letzten Sekunde noch um ein Tor verkürzen konnte. Aber dabei blieb es dann, Hoyerswerda schlägt Radeberg mit 15:11.
Bilanz des Spiels: zwei gelbe Karten, zwei rote Karten (auf beide Seiten verteilt), sieben Zeitstrafen (für Hoyerswerda), acht 7-Meter (für uns; von denen aber nur zwei (!) verwandelt werden konnten), ein Einspruch (von unserer Seite)
Fazit: Geht man nicht hochkonzentriert und mit vollem Einsatz ins Spiel, können wirklich böse Überraschungen passieren! Aber Kopf hoch Mädels, jeder hat mal so ein Spiel, in dem es nicht läuft, man kein Glück hat und dann auch noch Pech dazu kommt. Ziel ist, im nächsten Spiel zu zeigen, dass wir es doch können!
Es spielten: Marit, Jette (4), Emma, Sarah, Juliana, Paula, Lotta, Samira, Chloë (1), Hanna (2), Lucie (2), Greta (2), Runa, Jasmin