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Dienstag, 16 Juni 2020 09:09

Der Saisonrückblick unserer Frauen

Da Saisonrückblicke offensichtlich stark im Trend liegen, wollen wir als eure Frauenmannschaft uns dem natürlich auch anschließen und von dieser holprigen und jäh endenden Saison 2019/20 berichten.

Erfrischenderweise gab es zu Saisonbeginn keine Diskussion um den Trainerposten, denn Coach Mirko hatte sich nach der spontanen Übernahme im November der Vorsaison bereiterklärt, den Hühnerhaufen ein weiteres Jahr zu begleiten. So starteten wir vergleichsweise zeitig und entspannt in die Vorbereitung. Wie das mit Saisonvorbereitungen immer so ist, liegen die im Sommer irgendwie total ungünstig und überschneiden sich zwangsläufig mit dem Urlaub des Einzelnen. Trotzdem waren wir guter Dinge, wollten nach dem Abstieg in der Verbandsliga ankommen und Fuß fassen.

Das erste Spiel, zum Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen erklärt, kam Ende August aber doch ein wenig zu plötzlich für uns und es hagelte eine derbe Klatsche mit Strafe für unerlaubte Harznutzung. Unnötig, aber mit dem netten Nebeneffekt, dass nun alle begriffen hatten, dass es niemals ein Kinderspiel wird und wir nur, wenn alle bereit sind, 100 % zu geben und bedingungslos als Team zu agieren, erfolgreich sein können.

Die Punktspielsaison begann eine Woche später mit dem ersten Heimspiel gegen Meißen. Wir waren heiß, zu zeigen, was wir können. Das klappte kämpferisch und beim Torewerfen super, nur schenkte uns Meißen eben auch 38 Tore ein und nahm die Punkte gleich mit.

Auf die gute Leistung folgte die erste spielerische Katastrophe in harzfrei-Heidenau. Das zog sich nun wie ein roter Faden durch die Hinrunde. Heimspiele, mit vollbesetzter Bank, lagen uns. Dort konnten wir meistens gute Leistungen abrufen und überzeugen. Doch sobald ein Auswärtsspiel anstand, schrumpfte der Kader und mit ihm das Selbstvertrauen.

Der erste (Heim)Sieg gegen Neugersdorf wurde (zurecht) frenetisch gefeiert, aber die Woche danach ließen wir uns in Klotzsche mit 20 Toren aus der Halle jagen. Gegen Koweg verloren wir nach gutem Spiel nur mit einem einzigen ärgerlichen Tor, doch auswärts gegen die Sportis verkauften wir uns wieder weit unter Wert. Nun standen für den Rest der Hinrunde noch 4 weitere Spiele an, allesamt gegen Mannschaften, die ebenfalls schon mehrere Punkte liegen gelassen hatten. Da musste doch was drin sein!

Gegen den HCR wollte in der ersten Halbzeit nichts so richtig klappen, erst in der zweiten Halbzeit begannen wir zu kämpfen und als Team zu arbeiten. Zu spät, um das Spiel noch zu drehen. Neustadt-Sebnitz zeigte sich zunächst beeindruckt, was der Tabellenletzte so drauf hat, es entspann sich ein Spiel auf Augenhöhe, mit dem besseren Ausgang für die Neustädterinnen. Da hat uns nur das letzte bisschen Coolness gefehlt. Frustrierend, wenn man so oft so nah dran ist und das Spiel immer in der Schlussphase hergibt.

Den so wichtigen Impuls gab uns der Sieg gegen Weinböhla. Auch hier gab es eine wilde und hektische Schlussphase, in der wir endlich bewiesen, dass wir es doch können. Mit breiter Brust ging es die Woche drauf in den Lokschuppen, wo wir trotz knapper Niederlage überzeugen konnten.

Und dann? Kam überraschenderweise die Winterpause, die uns so gar nicht gut getan hat. Zuviel Festtagsbraten oder faule Feiertage, wer weiß.

Das erste Rückrundenspiel gegen Meißen ging jedenfalls ordentlich schief. Gegen Heidenau war der Kampfeswille wieder erstarkt, nach gutem Spiel folgte nur wie so oft eine glücklose Schlussphase und wir standen wieder ohne Punkte da. Neugersdorf sollte dann ein sicherer Sieg werden, bis heute sind wir uns nicht einig, ob wir dort nach 3 Tore Rückstand 90 Sekunden vor Schluss einen Punkt verloren oder gewonnen haben. Dann folgte Klotzsche, der Tabellenführer, das Spiel vor voller Kulisse. (Wahnsinn, danke, dass wir das erleben durften!)

Für den gezeigten Kampf gab es im Nachhinein viel Lob, aber die Punkte hat Klotzsche bedauerlicherweise mitgenommen. In Görlitz begannen die Rechenspiele. Ist der Klassenerhalt noch realistisch, können wir das überhaupt noch schaffen?

Wir waren uns einig: wir wollen, und werden alles dafür tun. Jene Motivation war gegen die Sportfreunde deutlich zu erkennen, die Sportfreunde erkannten uns gar nicht wieder. Nur das entscheidende bisschen Glück und Coolness fehlte uns an diesem Tag. Wie so oft.

Und dann war plötzlich Schluss. Die bereits geschmiedeten Pläne für das Spiel gegen die Bienen warten nun geduldig auf ihren Einsatz. In der nächsten Saison.

Nun liegt sie hinter uns, die Saison. Eine Saison mit Höhen und Tiefen und jähem Ende. Gerade dann, als wir glaubten, der Knoten sei geplatzt, wir mutig gegen Klotzsche und die Sportfreunde aufgespielt hatten, und uns einen Klassenerhalt aus eigener Kraft erträumten, kam unerwünschte Hilfe von unerwarteter Seite. So konnten wir uns alle Rechenspiele sparen und blicken nun auf eine neue Verbandsligasaison 2020/21, in der wir von Anfang an als Team alles geben wollen, sei es Auswärts oder Zuhause, harzfrei oder mit dem geliebten Harz.

Ein riesengroßes Dankeschön an alle Unterstützer und Helfer, Schiedsrichter und Kampfrichter.

Und das größte Dankeschön geht an Trainer Mirko Schulz, der mit Ende der Saison seine Trainertätigkeit bei uns beenden wird und sich weiter dem männlichen Nachwuchs des RSV widmet. Er hat sich unserer angenommen und immer an uns geglaubt. Er hat sich so manche Zickerei gefallen lassen und war trotzdem immer für uns da, hat uns getrieben, gescheucht und ab und zu auch mal gelobt. ;)

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